Dr. Klaus Stedingk über Harte Arbeit- derbe Sprüche

Dr. Klaus Stedingk (Quelle: http://www.beobachter-online.de)

 

Klaus Stedingk (Rezensent): Andreas Pawel (Hrsg.): „Harte Arbeit – Derbe Sprüche. Geschichten, Legenden und Episoden des letzten Ostharzer Berggeschreys 1950 bis 1990“ (Hüttenrode 2016)

Andreas Pawel (Hrsg.): „Harte Arbeit – Derbe Sprüche. Geschichten, Legenden und Episoden des letzten Ostharzer Berggeschreys 1950 bis 1990“ Hüttenröder Edition Nr. 7; 126 Seiten mit farbigen Illustrationen von Ingrid Tomaszewski; Hüttenrode 2012.

Herausgeber: Bergverein zu Hüttenrode e.V.; Druck: GCC Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG Calbe (Saale); ISBN 978-3-00-054647-1; Preis: 12,00 €

 

Als ehemals aktive Bergleute der Eisenerz- und Schwefelkiesgruben bei Elbingerode bzw. engagierte Durchforscher des Altbergbaus gehören die Autoren Andreas Pawel, Claudia und Sven Schreiter, Wolfgang Schulze sowie Georg Brockt zu berufenen Kennern der „Bergbauszene“ im Westteil der ehemaligen DDR.

Mit dieser Neuerscheinung haben sich die Autoren das Ziel gesetzt, Erlebnisse und Erfahrungswerte aus der Sicht des „einfachen“ Bergmanns vor Ort festzuhalten. Hiermit bewahren sie ein wichtiges Stück Bergbaugeschichte „von Unten“, denn schon in wenigen Jahren werden sich sonst die meisten dieser Anekdoten im Dunkel des Vergessens verloren haben.

Die ganze Bandbreite bizarrer Ereignisse, derber Späße, ätzender Kritik an der „Obrigkeit“ – sei es die Werksleitung oder die Bergbehörde – praktische Erfahrungen die auch der Rezensent reichlich machen durfte – kommen hier in einer bunten Mischung zum Ausdruck. Nicht alle Beiträge sind dabei lustige Erzählungen oder schildern harmlose Späße. Bei der haarsträubenden Missachtung von Sicherheitsvorschriften oder völlig leichtsinnigen Handlungen kann dem Leser das Lachen schon im Hals stecken bleiben.

Dem Montanhistoriker aber auch dem heimatverbundenen Leser dürften sich mit dieser Neuerscheinung etliche bislang unbekannte Aspekte eröffnen, weil das Lokalkolorit des jeweiligen Bergbauzweigs (Eisenerz, Schwefelkies, Kalisalz oder Kalkstein) in seinem regionalen Umfeld oft sehr drastisch zum Ausdruck kommt. Mehrere Erzählungen beziehen sich naturgemäß auf die spezifischen DDR-Verhältnisse. Mangelwirtschaft und politische Einflussnahme „von Oben“ geben reichlich Stoff für den gewitzten Umgang und Einfallsreichtum der Bergleute in mancher vertrackten Situation. Gerade diese Beiträge machen das Buch insbesondere für West- und nachsozialistische Leser lesenswert. Auch die Ausflüge in „Nachwendezeiten“ geben nicht nur den Kennern der Szene Anlass zum Schmunzeln. Weil der Leiter des ehemaligen Bergamts Staßfurt in den 1990er Jahren mit seinem z.T. bizarren Handeln ständig für neue Geschichten sorgte, haben die Autoren die Gelegenheit ergriffen – mit einiger Ironie und ohne Namensnennung – Herrn Peter Klamser ein kleines Denkmal zu setzen.

Mit der Neuerscheinung ist es dem Bergverein zu Hüttenrode gelungen, das Selbstbewusstsein, den Berufsstolz, den Zusammenhalt aber auch den Schalk der einfachen Kumpel, Förderleute, Hauer oder Steiger in ihrer z.T. extremen Arbeitswelt facettenreich abzubilden. Hierbei erleichtert ein für den Umfang des Buchs ungewöhnlich ausführliches Glossar bergmännischer Begriffe auch dem bergbaufremden Leser die abwechslungsreiche Lektüre. Hervorzuheben sind nicht zuletzt die hintergründig situationskomischen Illustrationen von Ingrid Tomaszewski.

Mit ihrem ungewöhnlichen Zeitdokument leisten die Autoren einen wertvollen Beitrag, die inzwischen meist historische bergmännische Arbeitswelt aus der ganz anderen – diesmal nicht offiziellen oder amtlichen – Sicht der hier tätigen Menschen zu beleuchten.

Pressestimmen:

Ebenfalls erschienen in der NNZ online: http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=222108

NNZ online 06.10.2017

Anekdoten aus dem Bergbau

Harte Arbeit – Derbe Sprüche

Der Bergverein zu Hüttenrode hat im vergangenen November seinen mittlerweile 7. Band der Hüttenröder Edition herausgegeben. Herausgekommen ist ein Kaleidoskop an bergmännischen Anekdoten aus dem Ostharzer Bergbau zwischen 1950- 1990 voller kurzweiliger Geschichten und Anekdoten, aufgeschrieben von Bergleuten für Bergleute aber auch für neugierige „Fachfremde Leser“…

Als ehemals aktive Bergleute der Eisenerz- und Schwefelkiesgruben bei Elbingerode bzw. engagierte Durchforscher des Altbergbaus gehören die Autoren Andreas Pawel, Claudia und Sven Schreiter, Wolfgang Schulze sowie Georg Brockt zu berufenen Kennern der „Bergbauszene“ im Westteil der ehemaligen DDR.

Mit dieser Neuerscheinung haben sich die Autoren das Ziel gesetzt, Erlebnisse und Erfahrungswerte aus der Sicht des „einfachen“ Bergmanns vor Ort festzuhalten. Hiermit bewahren sie ein wichtiges Stück Bergbaugeschichte „von Unten“, denn schon in wenigen Jahren werden sich sonst die meisten dieser Anekdoten im Dunkel des Vergessens verloren haben.

Die ganze Bandbreite bizarrer Ereignisse, derber Späße, ätzender Kritik an der „Obrigkeit“ – sei es die Werksleitung oder die Bergbehörde – praktische Erfahrungen die auch der Rezensent reichlich machen durfte – kommen hier in einer bunten Mischung zum Ausdruck. Nicht alle Beiträge sind dabei lustige Erzählungen oder schildern harmlose Späße. Bei der haarsträubenden Missachtung von Sicherheitsvorschriften oder völlig leichtsinnigen Handlungen kann dem Leser das Lachen schon im Hals stecken bleiben.

Dem Montanhistoriker aber auch dem heimatverbundenen Leser dürften sich mit dieser Neuerscheinung etliche bislang unbekannte Aspekte eröffnen, weil das Lokalkolorit des jeweiligen Bergbauzweigs (Eisenerz, Schwefelkies, Kalisalz oder Kalkstein) in seinem regionalen Umfeld oft sehr drastisch zum Ausdruck kommt.

Mehrere Erzählungen beziehen sich naturgemäß auf die spezifischen DDR-Verhältnisse. Mangelwirtschaft und politische Einflussnahme „von Oben“ geben reichlich Stoff für den gewitzten Umgang und Einfallsreichtum der Bergleute in mancher vertrackten Situation. Gerade diese Beiträge machen das Buch insbesondere für West- und nachsozialistische Leser lesenswert. Auch die Ausflüge in „Nachwendezeiten“ geben nicht nur den Kennern der Szene Anlass zum Schmunzeln. Weil der Leiter des ehemaligen Bergamts Staßfurt in den 1990er Jahren mit seinem z.T. bizarren Handeln ständig für neue Geschichten sorgte, haben die Autoren die Gelegenheit ergriffen – mit einiger Ironie und ohne Namensnennung – Herrn Peter Klamser ein kleines Denkmal zu setzen.

Mit der Neuerscheinung ist es dem Bergverein zu Hüttenrode gelungen, das Selbstbewusstsein, den Berufsstolz, den Zusammenhalt aber auch den Schalk der einfachen Kumpel, Förderleute, Hauer oder Steiger in ihrer z.T. extremen Arbeitswelt facettenreich abzubilden. Hierbei erleichtert ein für den Umfang des Buchs ungewöhnlich ausführliches Glossar bergmännischer Begriffe auch dem bergbaufremden Leser die abwechslungsreiche Lektüre. Hervorzuheben sind nicht zuletzt die hintergründig situationskomischen Illustrationen von Ingrid Tomaszewski.
Mit ihrem ungewöhnlichen Zeitdokument leisten die Autoren einen wertvollen Beitrag, die inzwischen meist historische bergmännische Arbeitswelt aus der ganz anderen – diesmal nicht offiziellen oder amtlichen – Sicht der hier tätigen Menschen zu beleuchten.

Andreas Pawel (Hrsg.): „Harte Arbeit – Derbe Sprüche. Geschichten, Legenden und Episoden des letzten Ostharzer Berggeschreys 1950 bis 1990“ Hüttenröder Edition Nr. 7; 126 Seiten mit farbigen Illustrationen von Ingrid Tomaszewski; Hüttenrode 2012.

Herausgeber: Bergverein zu Hüttenrode e.V.; Druck: GCC Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG Calbe (Saale); ISBN 978-3-00-054647-1; Preis: 12,00 €

 

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